TSH bei 3,x, Arzt verweigert Erhöhung der Dosierung

[petiz]

hi zusammen,


bei meiner letzten Messung lag mein TSH über 3 ( ich nehme derzeit 112 Mikrogram L-Thyroxin).
Offen gesagt fühle ich mich auch wieder ziemlich schlapp und meine, dass ich bei einem TSH zwischen 1 und 2,5 eigentlich meinen Sweetspot hätte, daher wollte ich gerne auf 125 Mikrogramm hochgehen

Der Arzt hat das verweigert. Seine Argumentation ist ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, weshalb man lieber hoch-normal als tief-normal einstellen sollte.

Ich weiß dass es vor einigen Jahren noch so wahr, dass die Mehrheitsmeinung hier war, man solle die Dosierung der Schilddrüsen-Medikmante nach persölichen Empfinden, und weniger nach den Laborwerten richten.

Ist das heute weiterhin so? Kann es sein, dass sich viele auch einfach nur einbilden, dass ein geringerer TSH-Wert mit einem besseren Empfinden einhergeht?



Was ist euer Ratschlag / eure Meinung?



Danke & Grüße

[Artista]

Hallo Petiz,

du schreibst recht wenig, um dazu etwas zu schreiben. Aller drei Werte sind wichtig, um sich daran zu orientieren wie es weitergeht mit der Dosierung. Du schreibst nichts von deinen gegenwärtigen Symptomen und Beschwerden bzw. gesundheitlichen Einschränkungen. Wie sehen die momentan aus? Seit wann nimmst du derzeitige Dosis und welcher Arzt behandelt dich? Der Hausarzt oder ein Nuklearmediziner?

Ich habe nur durch eigene Hartnäckigkeit nach 10 Jahren die Diagnose Hashimoto erhalten. Hast du eine Diagnose? Nimmst du noch Nahrungsergänzungsmittel? Mit einem TSH von über 3 ging es mir persönlich sehr schlecht, denn ich war in ziemlicher Unterfunktion. Da dich wieder ziemlich schlapp fühlst, könnte es sein, dass du eine höhere Dosis benötigst. Ich versuche immer in recht kleinen Schritten höher und runter zu dosieren. Direkt auf 125 mg würde ich nicht gehen. Inzwischen gibt es auch mehr Dosisformen jedenfalls von Henning oder du könntest eine 25 er Tablette teilen.

VG

Artista

[petiz]

Hi,

ja ich habe eine gesicherte Hashimoto-Diagnose seit über 10 Jahren, die TPO-AK waren um ein hundertfaches über dem Maximalwert
Ich werde von einem normalen Allgemeinmediziner behandelt, habe aber keinen Hausarzt-Vertrag unterschrieben.

Ich nehme derzeit 112 Mikrogramm (habe den ersten Satz gerade umformuliert, damit es klarer wird) und würde gerne auf 125 hochgehen, also eine Dosissteigerung von 13 Mikrogramm. Das ist der kleinstmöglichste Schritt bei 1A-Pharma.


Ich nehme derzeit keine Ernährungsergänzungsmittel, in der Winterzeit nehme ich Vitamin D zu mir. Selen (100 Mikrogramm) habe ich mal probiert, hat aber gefühlt keine Änderung erwirkt.

[Ellen72]

Der kleinste Schritt bei allen Herstellern wäre 6,25mcg (1/4 25er).
Du könntest auch 1/2 112er und 1/2 125er pro Tag nehmen.

LG Ellen

[panna]

. Seine Argumentation ist ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, weshalb man lieber hoch-normal als tief-normal einstellen sollte.

Naja, ein TSH zwischen 1 und ca. 2,5 ist keineswegs "tief-normal" und natürlich ist dein Befinden wichtig. Es ist schon richtig, dass zu hohe Hormonwerte und ein damit einhergehendes tieferes TSH ein anderes Risikoprofil hat, als moderate freie Werte mit moderatem TSH. Aber natürlich ist Kriterium Nr. 1 dein Befinden, und auch wenn man nur das TSH berücksichtigt, wird nicht so gespielt, dass man TSH möglichst künstlich hochhält auf Kosten des Befindens. Und nochmal, die von dir erwähnte Spannbreite, bei der du nicht unter 1 gehst, ist ja auch nicht weiter bedenklich. Es klommt sowieso auf die freien Werte an, nicht derart schlicht gedacht aufs TSH. Und damit sind wir bei den freien Werten:

Nur nach TSH einzustellen kann schon problematisch sein. Das allereinfachste Beispiel: Morgens früh ist das TSH am Höchststand, nachmittags am Tiefststand. Um überhaupt TSH-Bewegungen vergleichen zu können, müsste man jedes Mal zur gleichen Zeit Kointrolle haben. Vielleicht ist das bei dir der Fall, aber dein Doc klingt nicht danach, als würde er das überhaupt wissen. Dann gibt es Medikamente, die auf das TSH einwirken und sonst noch einige Einflussfaktoren. Nur das TSH zu bestimmen kann OK sein, wenn das Befinden prächtig und das TSH mehr oder weniger stabil ist. ABer spätestens bei einer Befindensänderung (und auch Änderung des TSH) gehören fT4 und fT3 bestimmt und da würde ich mich auf die Hinterbeine stellen.

Die A1-Tablettengröße sollte nicht deine Dosisänderungen bestimmen. Bei deiner Dosishöhe wären kleine Schritte besser als größere und man kann eine 25-er-Tablette ruhig auch vierteln.

[petiz]

Der Hausarzt oder ein Nuklearmediziner?

kann man sich bei einem Nuklearmediziner direkt behandeln lassen ohne den Umweg über den Hausarzt oder braucht man da eine Überweisung?





Danke & Grüße

[Irene Gronegger]

Hi,

ja ich habe eine gesicherte Hashimoto-Diagnose seit über 10 Jahren, die TPO-AK waren um ein hundertfaches über dem Maximalwert
Ich werde von einem normalen Allgemeinmediziner behandelt, habe aber keinen Hausarzt-Vertrag unterschrieben.

Dann ist es am einfachsten, du gehst zu einem Endokrinologen oder einfach zu einem anderen Hausarzt (Urlaubsvertretung?)

Wegen Osteoporose und TSH: Zustimmung zu Panna und noch ein praktisches Argument. Wenn du bei höherem TSH müde bist und dich weniger bewegst, ist das erst recht schlecht für die Knochen.

[Artista]

Für den Nuklearmediziner oder auch Endokrinologen benötigst du eine Überweisung vom Hausarzt.

[Irene Gronegger]

Endo geht normalerweise ohne Überweisung, außer die wollen es unbedingt.

[petiz]

Vielen Dank für eure Infos.
Ich habe zwischenzeitig den Hausarzt gewechselt, der hatte nochmal den TSH gemessen (war bei 5,x), da wurde direkt von 112 auf 125 erhöht.