Hallo zusammen,
bei mir wurde letztes Jahr im November zufällig bei einer Voruntersuchung in der Kinderwunschklinik eine Überfunktion der Schilddrüse festgestellt. Der empfohlene Endokrinologe verwies mich an meinen Hausarzt, da die Wartezeit für Termine bei 6 Wochen lag. Der Hausarzt stellte durch Blutuntersuchung und Ultraschall eine latente Überfunktion fest und verschrieb mir 5 mg Thiamazol, welches nach einer Blutkontrolle nach knapp 2 Wochen auf 7,5 mg erhöht wurde.
Im Januar (11.01.) dieses Jahres war ich beim Radiologen zur Blutkontrolle und zum Szinigramm mit folgendem Ergebnis (welches mir erst seit heute vorliegt):
- Ultraschall:
Die Schilddrüse ist mit einem Gesamtvolumen von 10 ml normal groß (Normbereich bis 18 ml). Das Echomuster ist echoarm, leicht inhomogen, farbdopplersonografisch mäßige Hypervaskularisation. Dorsal im unteren Drittel des linken Schilddrüsenlappens glatt begrenzte, ovaläre, echoarme Formation von 10 mm.
- Szintigrafie mit 51 MBq Tc-99m Pertechnetat:
Episteral gelegene Schilddrüse mit Asymmetrie zugunsten rechts. Angedeuteter, vom rechten Schilddrüsenlappen ausgehender Lobus pyramidalis. Der Technetium-Uptake ist mit 3,2% erhöht.
- BE:
TSH basal 2,86 µU/ml (0,30 - 4,20 µU/ml)
fT3 2,8 pg/ml (2,0 - 4,4 pg/ml)
fT4 1,01 ng/dl (0,90 - 1,70 ng/dl)
TPO 111 IU/ml (bis 34 IU/ml)
TRAK <0,1 Iul (<1,8 IU/l)
- Beurteilung: Autoimmunthyreoiditis vom Typ Hashimoto. Die Stoffwechsellage ist unter der thyreostatischen Medikation euthyreot, TSH bereits im oberen Normbereich. Serologisch ergibt sich kein Hinweis auf Morbus Basedow. Eine Forführung der Thiamazol-Medikation erscheint nicht erforderlich. Ein Hinweis auf ein Nebenschilddrüsenadenom besteht nicht. Es empfiehtl sich die kurzfristige Verlaufskontrolle der Hormonparameter. Der Herd im unteren Lappendrittel links sollte sonografisch kontrolliert werden. Jodexposition im Übermaß sollte vermieden werden.
-> Ich habe Mitte Januar mit meinem Hausarzt telefoniert, um das Ergebnis zu besprechen. Seine Aussage dazu war knapp zusammengefasst: Die Schilddrüse ist nicht entzündet, sondern zu stark durchblutet. Die Werte sind wieder im Normbereich. Wir reduzieren die Tabletten von 7,5 mg auf 5 mg für 4 Wochen, machen dann eine Blutkontrolle und dann ggf. nochmal 2,5 mg für 4 Wochen.
Die Blutkontrolle (vorgestern) ergab folgendes (mein Hausarzt hat scheinbar keine Referenzwerte für fT3 und fT4, da steht nur ein Fragezeichen im Referenzbereich und hinter den Blutergebnissen steht ein Plus- oder ein Minuszeichen, wenn diese außerhalb des Bereichs liegen):
ft3 3,8 (?)
ft4 Bio 0,86 (?, -)
TSH basal µU/ml 12,4 (0,40 - 4,50)
Gestern habe ich mit ihm dazu telefoniert. Seine Aussage war: Die Werte sind jetzt in der Unterversorgung, das schwankt immer Mal. Wir setzen die Tabletten jetzt ab. Da ich gestern morgen eine neue Tablettenpackung angefangen hatte, die ich mir in der Apotheke vorab ohne Rezept geholt hatte, weil ich davon ausging, dass es jetzt mit 2,5 mg weitergeht, bat ich ihn, mir dafür noch das Rezept zu unterschreiben (hatte ich beim Blutabnehmen schon angefragt, aber da war noch kein Arzt im Haus, der das unterschreiben konnte). Er wies mich darauf hin, dass ich zukünftig erst das Ergebnis abwarten sollte und ich erklärte ihm meinen Gedankengang mit 2,5mg. Dazu meinte er, dass ich auch noch 2,5 mg für 4 Wochen nehmen könnte. Da ich mich aber die letzten Tag etwas antriebs- und energielos fühle, einigten wir uns darauf, dass ich ganz aufhöre und in 4 Wochen zur Kontrolle komme.
Jetzt war ich heute da um das Rezept abzuholen und habe mir die Blutergebnisse von Dienstag und den Befunden vom Radiologen ausdrucken lassen und habe etwas Panik gekriegt, weil der TSH-Wert so hoch ist und weil ich die letzten 4 Wochen noch 5 mg nehmen sollte, obwohl im Radiologenbefund steht, dass keine Medikation mehr nötig ist.
Nun meine Fragen an euch:
Was soll ich jetzt machen? Einfach nichts mehr nehmen und die BE in 4 Wochen abwarten? Kann mir bei den Werten irgendwas passieren? Sollte ich die Werte schon früher kontrollieren lassen? Ich hab überlegt in 2 Wochen einfach zu einem Labor zu gehen und mir dort Blut abnehmen zu lassen. Geht das?
Ich bin gerade komplett überfordert, weil ich die Werte nicht deuten kann und das Gefühl habe, dass mein Hausarzt keine Ahnung hat. Ich habe schon versucht den Radiologen anzurufen, aber das ist eine große Praxis, die nur im Auftrag tätig wird, d. h. ich bräuchte eine neue Überweisung von meinem Hausarzt und würde dann in 3 Wochen wieder einen Termin kriegen. Dazu kommt (und das ist wahrscheinlich mein Hauptproblem), dass ich eine Angststörung habe und mir dadurch ziemlich viele Gedanken mache. Ich habe jetzt vor allem Angst, dass mein Kreislauf zusammen bricht, weil ich zu weit in die Unterfunktion rutsche, oder dass mein Körper es aufgrund des hohen TSH-Wertes übertreibt und ganz viele Hormone produziert, sodass ich in eine thyreotoxisches Krise komme. Deshalb möchte ich auch ungern 4 Wochen auf die nächste Blutkontrolle warten. Zudem kann ich nicht ganz nach vollziehen, warum mein fT3 in den 4 Wochen gestiegen ist, obwohl fT4 und TSH auf eine Unterfunktion hinweisen (ich gehe bei meinem Hausarzt einfach mal von den gängigen Referenzwerten aus, die auch das Labor meines Radiologen verwendet). Ich hab jetzt einfach das Gefühl, dass alles komplett durcheinander ist und ich selber Schuld bin, weil ich dem Hausarzt vertraut habe und nicht selbst direkt den Befund angefordert habe, in dem steht, dass keine Medis mehr notwendig sind, weil die Laborwerte (bis auf TPO) alle im Rahmen waren.
Zu Symptomen habe ich jetzt fast nichts geschrieben, weil ich nicht unterscheiden kann, was von der Schilddrüse und was von meiner Angststörung kommt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir helfen könnt und bedanke mich jetzt schon für das Durchlesen des langen Textes! In meinem Profil sind noch die restlichen Blutergebnisse aus letztem Jahr eingetragen, falls das irgendwie noch relevant ist.
Viele Grüße
Tamina