
Zitat von
Jutta K.
Nö, nicht wirklich. Deine Werte vom Juli 2020 sehen m. E. auch nicht nach Überfunktion bzw. Überdosierung aus, denn du hast nur eine sogenannte Hyperthyroxinämie (isoliert erhöhtes fT4 ohne erhöhtes fT3 und ohne TSH-Suppression). Mögliche Ursache dafür: eine (meistens vorübergehende) verminderte Bindung von T4 an Transportproteine im Blut, z. B. durch bestimmte Medikamente (z. B. Aspirin, Heparin, Diclofenac, Diazepam, Marcumar), die T4 aus der Proteinbindung im Blut verdrängen. Aber auch eine verminderte Umwandlung von T4 zu T3 (krankheitsbedingt (Low-T3- bzw. NTI-Syndrom) oder medikamentös bedingt durch z. B. Cortison oder sehr hohe Jodzufuhr (z. B. durch jodhaltige Röntgenkontrastmittel)) kann eine Hyperthyroxinämie verursachen.
Allerdings lassen deine Werte vom Juli 2020 ohnehin keinerlei Rückschlüsse darüber zu, wie deine Werte jetzt - gute 5 Monate, 3 OPs und Bestrahlung später - sind und ob dein fT4 überhaupt noch immer erhöht ist und wie dein fT3 und TSH jetzt sind. Dementsprechend war es m. E. ziemlich unglücklich, dass du vor der Entscheidung zur LT-Reduktion keine aktuellen Werte hast machen lassen. Denn so weißt du gar nicht, ob deine Beschwerden wirklich von einem zu hohen fT4 kommen und ob die Reduktion überhaupt sinnvoll war. Wenn du Pech hast, könnte es genau die falsche Richtung gewesen sein.
Ich würde dir empfehlen, am besten außer der von dir genannten Werte zusätzlich noch ein kleines Blutbild, C-Reaktives Protein, Calcium, Natrium, Kalium, Homocystein, Leberwerte, Cholesterin (Gesamt/HDL/LDL), Triglyceride und SHBG (Sexual Hormon bindendes Globulin) testen zu lassen. Die Blutfettwerte und SHBG können übrigens auch ein paar Anhaltspunkte zur tatsächlichen SD-Hormonlage geben.
Doch, natürlich wird sich die Senkung bereits auf die Werte auswirken. Nichtsdestotrotz solltest du nächste Woche die SD-Werte bestimmen lassen, damit du wenigstens ungefähr weißt, wo du jetzt stehst.
Liebe Grüße
Jutta