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Thema: Kontrastmittel mit Jod, Prophylaxe für Risikopatienten

  1. #1
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    Standard Kontrastmittel mit Jod, Prophylaxe für Risikopatienten

    Zufallsfund, ich lege das mal hier ab, per Titelsuche bei Bedarf hoffentlich gut auffindbar.

    Sollte eine Untersuchung mit Jod als Kontrastmittel aus welchen Gründen auch immer unvermeidlich sein, hier die mögliche Dosierung für eine prophylaktische Verabreichung von Natriumperchlorat (Irenat) zwecks Blockade der Jodaufnahme in der Schilddrüse:


    • Je 40 Tropfen 2-4 Std. vor und nach Kontrastmittelgabe,
    • dann 3 x tgl. 21 Tropfen für 7-14 Tage.
    • Kontrolle der Schilddrüsenfunktion nach spätestens zwei bis vier Wochen
    • Thiamazol nur nach strenger Indikationsstellung


    https://www.schilddruesengesellschaf...lddr%C3%BCse-0
    Geändert von panna (03.10.18 um 17:39 Uhr)

  2. #2
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    Standard AW: Kontrastmittel mit Jod, Prophylaxe für Risikopatienten

    Die European Thyroid Association hat aktuelle (2021) Richtlinien für die Vorgehensweise vor Kontrastmitteluntersuchungen ausgearbeitet.

    Latente oder manifeste Unterfunktion sind keine Kontraindikationen für den Einsatz johaltigen Kontrastmittels.

    Ob eine präventive Therapie mit Natriumperchlorat oder Thiamazol bei Risikopatienten ohne akut vorhandene latente oder manifeste Überfunktion angebracht ist oder nicht, darüber gehen die Meinungen auseinander. Autonomie ist eine klare Indikation für Prävention. MB lassen die verehrten Richtlinien-Verfasser elegant unter den Tisch fallen, d.h.: es wird wohl individuell entschieden. Die Prävention kann Nebenwirkungen haben, aber keine Prävention ebenfalls, in Form eines Rezidivs.

    Als Prävention werden in diesen neuen Richtlinien folgende mögliche Vorgehensweisen beschrieben:

    Natriumperchlorat/Irenat: 600 mg vor Kontrastmittelgabe, danach 3x300 mg täglich für 7-14 Tage

    Thiamazol: 20-40 mg ab dem Tag vor der KM-Untersuchung, weiter für 14 Tage.





    https://www.karger.com/Article/FullText/517175

  3. #3
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    Standard AW: Kontrastmittel mit Jod, Prophylaxe für Risikopatienten

    Danke, Panna. Ich persönlich würde die Behandlung für mich verlangen, sogar wenn ich noch nie TRAK gehabt hätte.

    Etwas Jodblockade bekommen sogar Menschen mit unauffälliger Schilddrüse, wenn sie jodhaltige Kontrastmittel brauchen, und zwar kurz vor der Untersuchung.

  4. #4
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    Standard AW: Kontrastmittel mit Jod, Prophylaxe für Risikopatienten

    Die Richtlinienmacher haben sich angeguckt, wie hoch das Risiko ist, dass jemand eine Überfunktion bekommt. Große Einigkeit herrscht da nicht, weil eben die Prävalenz jodinduzierter Dysfunktion auch bei Schilddrüsengesunden nicht wirklich einheitlich zu sein scheint und die möglichen Reaktionen auch nicht, abhängig etwa von Jodmangel vs kein Jodmangel. Und da die Prophylaxe ja auch nicht angenehm oder nebenwirkungsfrei ist, gehen sie sparsam damit um, habe ich den Eindruck. Vielleicht wollte Baerchen diesmal eben keine haben:
    https://www.ht-mb.de/forum/showthrea...88#post3682688

    Ich habe das jetzt eigentlich auch nur gebracht, um die Prophylaxe-Dosierungen hier zu deponieren.

  5. #5
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    Standard AW: Kontrastmittel mit Jod, Prophylaxe für Risikopatienten

    Nebenwirkungen von IRENAT Tropfen
    Nebenwirkungen sind unerwünschte Wirkungen, die bei bestimmungsgemäßer Anwendung des Arzneimittels auftreten können.
    Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

    - Magen-Darm-Beschwerden, wie:
    **- Übelkeit
    **- Erbrechen
    **- Durchfälle
    - Kopfschmerzen
    - Hautausschlag
    - Hautrötung
    - Juckreiz
    - Mundtrockenheit
    - Reizerscheinungen im Mund und im Rachen, zum Teil mit Entzündung der Mund- und Rachenschleimhaut
    - Gelbsucht
    - Lymphknotenschwellung
    - Gelenkschmerzen, auch mit Fieber
    - Muskelkrämpfe
    - Missempfindungen, wie Brennen in den Füßen
    - Veränderung des Blutbildes, wie:
    **- Leukopenie (Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen), erste Anzeichen können Halsschmerzen oder Fieber sein: Wenden Sie sich bei Auftreten solcher Anzeichen sofort an Ihren Arzt.
    **- Eosinophilie (erhöhte Anzahl an bestimmten weißen Blutkörperchen)
    **- Agranulozytose (stark verminderte Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen) erste Anzeichen sind grippeähnliche Symptome, wie: Fieber, Halsschmerzen, Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen; bei Auftreten bitte sofort einen Arzt aufsuchen.
    - Fieber

    Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

    Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
    https://www.apotheken-umschau.de/Med...en-528600.html

  6. #6
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    Standard AW: Kontrastmittel mit Jod, Prophylaxe für Risikopatienten

    Ich bekam fast alle aufgeführten Nebenwirkungen bei der Irenat-Einnahme.

  7. #7
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    Standard AW: Kontrastmittel mit Jod, Prophylaxe für Risikopatienten

    Ich hatte die obigen Nebenwirkungen als ich statt Jod Bariumbrei als Kontrastmittel bekommen hatte. Ich bin vor lauter Krämpfen kaum nach Hause gekommen und habe vor Schmerzen geweint und konnte nicht mehr grade gehen. Und das hielt auch noch 10 Tage an. Von wegen besser für SD Patienten.

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