Hallo Shogoon,
Gärtner und Haen schreiben, dass der Jodvorrat in der SD zu lediglich 10% aus freiem Jodid besteht.
Quelle: R. Gärtner, E. Haen (2001)
Endokrinpharmakologie. Pharmakotherapie mit Hormonen.
In: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie (Hrsg: Forth W, Henschler D,
Rummel W, Förstermann U und Starke K),
8.Auflage, Verlag Urban & Fischer, München und Jena: 671-727.
Nachzulesen in http://edoc.ub.uni-muenchen.de/3973/1/Goetz_Carolin.pdf
(Iodversorgung des Pferdes – eine Feldstudie. Für eine Doktorarbeit sehr lesenswerte Literaturübersicht zum Jodstoffwechsel übrigens!)
Allerdings ist auch zu bedenken, dass nur etwa 25% des gesamten, in der SD an Thyreoglobulin (Tg) gebundenen, organischen Jods letztendlich als SD-Hormone genutzt werden können (siehe ebenda). Der Rest setzt bei der Dejodierung des verdauten Tg wiederum teilweise anorganisches Jodid frei. Insofern hat Prof. Heufelder wohl doch nicht so Unrecht.
Auf 100 µg T4 sollten dabei etwa zusätzlich 250 µg weiteres organisches Jod im Tg kommen, das nach Dejodierung zumindest teilweise als anorganisches Jodid in den Jodkreislauf gelangt. Das wäre dann allerdings schon eine ganz erhebliche zusätzliche Jodbelastung. Vielleicht sollte man bei den Armour-Nehmern wirklich mal die Jodausscheidung im Urin bestimmen.
Michael D'Angelo hat mir übrigens ein Analysenzertifikat von Armour gemailt, wo ein Gesamtjodgehalt von 1000 mg/kg ausgewiesen wurde. Das entspricht von der Größenordnung her in etwa dem Jodgehalt einer menschlichen Schilddrüse.
Liebe Grüße
Mic