Aus einen Referat des Wiesbadener Schilddrüsen-Symposium 2004 von Prof. Karl-Michael Derwahl:
„Durch eine Jodidtherapie und durch eine verbesserte Jodversorgung der Bevölkerung kommt es zu einem Anstieg der Schilddrüsenautoantikörper und bei entsprechender genetischer Disposition zu einer Triggerung von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse. Dies führt zu einer Zunahme des Morbus Basedow als langfristig häufigste Form der Hyperthyreose und zu einer Zunahme der Hashimoto-Thyreoiditis.“
„Es ist seit langem bekannt, dass in Gebieten mit normaler Jodversorgung Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse, insbesondere der Morbus Basedow und die Hashimoto-Thyreoiditis häufiger sind als in Gebieten mit Jodmangel.“
„Es ist ferner gut dokumentiert, dass eine Jodideinnahme zu einem Anstieg von Schilddrüsen-Autoantikörpertitern führt und Autoimmunprozesse triggern kann. In einer Multicenterstudie in Österreich, die von 1987 – 1995 bei insgesamt 400.000 Einwohnern die Folgen der verbesserten Jodversorgung analysierte, wurde gezeigt, dass drei Jahre nach Verdoppelung des Jodidanteils am Salz das höchste relative Risiko für die Entwicklung eines Morbus Basedow erreicht wurde und dieses Risiko in den Folgejahren konstant blieb. Ähnliche Beobachtungen wurden hinsichtlich der steten Zunahme der Hashimoto-Thyreoiditis gemacht.“
Bei „Jodmangel“ ist die Hashimoto „seltener“, bei „verbesserter bis guter Jodversorgung“ ist die Hashimoto „häufiger“.
Aus: K.-M. Derwahl & J. Spitz, Schilddrüse und Arzneimitteltherapie, Probleme und offene Fragen, Überreicht mit freundlicher Empfehlung, Merck, ISBN 3-9808004-4-X, ab Seite 45.
Internet: http://www.schilddruese.net/medien/wiesbaden_2004.pdf .
Wenn diese Aussagen, die wahrlich nicht von Jodgegnern stammen, zutreffend sind, heißt das doch:
1) Dass viele von uns heute an Hashimoto erkrankt sind, ist bei Einführung der flächendeckenden Jodierung bewusst und billigend in Kauf genommen worden (Es ist seit langem bekannt... Es ist gut dokumentiert...).
2) Dass die Anzahl der Hashimoto Erkrankten (10% der Bevölkerung) vielleicht jetzt nicht mehr steigen wird, nützt uns recht wenig. Einmal Hashi, immer Hashi. Wir haben halt die Arschkarte gezogen.
3) Wenn das Risiko, an Hashimoto zu erkranken, jetzt konstant bleibt und eine genetische Disposition vorliegen muss, ist wohl klar, wen es in der nächsten Generation treffen wird: die Kinder der heute an Hashimoto Erkrankten, also unsere Kinder, und von denen vor allem die Mädchen.
(Die Jodaufnahme in Deutschland hat sich seit Start der Jodmangelprophylaxe mittlerweile verdoppelt; von 90 µg/Tag auf 190 µg/Tag)
LG Leni